
Björnsgard arbeitet heute vorwiegend mit Corten-Stahl und nutzt dessen Härte im Ursprung, zugleich auch dessen Formbarkeit. Im konkreten Arbeitsprozess generiert der Künstler zunächst geläufige Formenelemente wie Bögen, geometrische Flächen und Hohlkörper mit Ecken und Kanten, den Gesetzen der Stabilität, des Stehens oder Liegens verpflichtet. Diese ‚Vorläufer’ zertrennt er dann mit dem Schweißbrenner zu eigensinnigen Fragmenten, er zerstückelt sie und überführt eine mögliche Formbejahung zurück in eine Art Chaos, vergleichbar mit dem dunklen, alchemistischen Urzustand einer ‚prima materia’. Der gesamte Schaffensprozess entspricht letztlich einer Metamorphose, eines wieder neu Zusammenfügens, einer magischen Wiederauferstehung, die ausgehend von der bewussten Destruktion, der Zerstückelung, neue, ungeahnte Formen und Gestaltungen hervorbringen.
(Textausschnitt: Siegfried Fastus Mai 2011)
…„Die Abstraktheit der Werke des Künstlers ist die ihm mögliche und verantwortbare Form der Konkretion. Es geht um Konkretion von etwas, das nicht vorliegt, das nicht Gegebenes ist, das nur bildnerisch aufzugreifen oder umzusetzen wäre. Es liegt nicht vor — weder als Bildidee im Kopf des Bildners, noch als etwas nur Übernehmbares aus dem Bereich einer so genannten Wirklichkeit.“…..
(Textauszug von Dr. Michael Kessler, 2017)